Wann habt ihr das letzte Mal eine Geschichte erfunden? Lasst euch vom Schwarzwald inspirieren.
Dr gwaldig Riesenschdoi liegd hoch obe übr Wildbad auf dem Meischderet. Vo Moos bewachse birgd d 12 mol 6 m große Schdoibladde oi Geheimnis: Frühr drafe si hir d adelige Gäschde, um z biggnigge und z danze. Mid oiigr Geduld kann man no heide viele dr damals in den Schdoi gmeißelde Namenszüg endzifferet. Isch d Schdoibladde vielleichd, wie dr Dichdr und Badearzd Juschdinus Kernr vermuaded, oi „riesenhafdr Grabschdoi“ auf dem Grab von a echde Riese, gell? Zu laud danze sollde man auf dem Schdoi also nedd – noh wr weiß, ob dr Riese nedd doch nur oin lange Schlaf häld.
Nur unweid vo hir, in oir urwüchsige Moorlandschafd liegd dr Wildse. Einsch solle Seejungfraue in ihm glebd hend. Jede Abend schdiege sie naa no Reichendal, um mid dr dordige Jugend z danze und z schbiele. Eins Abends abr wurde sie vo junge Bursche dro gehinderd, rechdzeidich zum Se zurüggzkehre. Seithr wurd koi dr Seejungfraue je wiedr gsehe. Einig vermuade, dr Seekönich hend sie beschdrafd. Doch manche moin, ihr Gesang sei bis heide no ds z höre. Und in klare Nächde schoid s, als glidzeret ihre weiße Kleidr auf dem Wassr.
In dr Nähe, auf dem Calmbachr Eiberg schdand oisch oi Burg. Dr Sag no reided dord oi brennendr Riddr mid erhobenr Lanze auf soim Ross durch d Wäldr. Soi Geschichde kennd niemand. Es wird abr erzähld, r reide so schnell zwische den Bäume umhr, dess r an zwei Schdelle gleichzeidich soi könne.
Manche sage, s sei bessr, dem Riddr nedd z begegne. Doch niemandem isch bekannd, dess dr unselig Edelmann scho jemals oim Andere oi Leid zugefügd hädde. Nur oimol hend oi Bauersmagd gsehe, wie dr Riddr soi Lanze in ebbes Ungewisss aus Rauch und Nebl schdieß. Und soi Gebrüll dabei sei gar fürchderlich gwese. Arglose Wanderr sollde si also no ds nedd z weid in den Wald vorwage. Wr kann scho wisse, ob dr Flammend Riddr nedd au hir auf dem Sommerberg erschoid…
Keichend ließ Pedr si falle. Des war doch ..., des konnde nedd soi, hajo, so isch des! Abr s gab koin Zweifel: Die Tanne, d si vor ihm in den Himml schdreggde, war ebe jene, an dr r zvor des Versloi aufgesagd heddde. Und ohne dess r wusschde, wie ihm gschah, fil ihm d ledzde Schdrofe vom Verss oi. „Sodann“, Pedr rüggde si soi Wams zurechd. „Ich will koi Narr soi. Auf`s Neie (Räuschberet):
Scheddzhausr im grüne Tannenwald, bisch scho vil hunderd Jahre ald, doi isch all Land, wo Tanne schdehn, lässch di nur Sonndagskinderet sehn.“
(Kicheret / wischbernd, zarde Schdimme:) „Nedd ganz recht, Pedr. Abr weil du s bisch, lasse i s glde, hajo, so isch des!“, kicherde des kloi Männloi, des aus oir blaue Glaschbfeif rauchde und rode Schdrümbf drug. Es schbrach: „Du bisch oi Sonndagskind, i will dir drei Wünsche gwähre. Doch sei gwarnd, wähle mid Bedachd, hajo, so isch des! Zwei sind frei, aaaaber“, s hob oin Finger: „de Dridde kann i dir verwehre, wenn r dörichd isch, hajo, so isch des!“
Pedr wurd ganz heiß vor Freid, da musschde r nedd lang no denken: „Ich wünsche mir, dess i no bessr danze kann als dr Tanzbodenkönich und dess i immr d Tasche so vollr Geld hend wie dr digge Ezechil im Wirdshaus, hajo, so isch des!“ Dr Kloi schaude zornig: „Sieh di vor“, rief r, „dess du beim zweide Mal vernünfdigr wünschsch, hajo, so isch des!“ Pedr zögerde: „Nun, so will i d schönschde und reichschde Glashüdde im Land besidze.“ „Sonsch nix, gell?“ Des Männloi zog d Braue zsamme. „Vielleichd no oi Pferd und oi Fuhrwerk daz.“ „Oh, du dummr Kohlenmunk-Pedr, hajo, so isch des!“ underbrach ihn des Glasmännloi: „Häddesch dir doch Verschdand gwünschd, hajo, so isch des! Dr Gaul und dr Wage wäre vo selbsch komme. Geh ford, den ledzde Wunsch verweigere i dir, hajo, so isch des!“ Noch bevor Pedr brodeschdiere konnde, war dr Geisch in den Tannenwibfeln verschwunde. Doch z Peders Füße lag oi Beidelle – darin befande si 20 000 Gulde, hajo, so isch des! Als hädde ihn soi Boi heide no nedd weid gdrage, so flink machde r si auf no Haus ...
Wann habt ihr das letzte Mal eine Geschichte erfunden? Lasst euch vom Schwarzwald inspirieren.